Es begann mit einem sogenannten Hashtag auf Twitter. Unter #esreicht und später auch unter #aufwärts wurden regierungskritische Tweets abgesetzt und zum mitmachen aufgerufen. Allen voran Journalist Thomas Walach, der laut eigener Aussage „nur ein bisserl“ mithilft.
Worum es genau geht, was man vorhat und was das Ziel ist, erfährt man nicht. Egal, Hauptsache man mobilisiert Menschen und gibt ihnen so das Gefühl etwas bewirken zu können.
Aufgezogen ist die Kampagne durchaus interessant, jedoch gleichzeitig dilettantisch. Die Menschen werden, vorerst hauptsächlich auf Twitter, angesprochen. Sie sollen ihr Profilbild ändern und damit ihre Unterstützung zeigen. Was diese neue Gruppierung vor hat, oder gar Ziele, erfährt man nicht.
Kaum Infos verfügbar
Zu lesen ist, „Ein rechter Mob beherrscht die Straßen“ und weiter „Wir wollen etwas unternehmen. Und wir wollen, dass ihr mitmacht.“ Die Initiative wurde angeblich von „ein paar Leute, die sich auf Twitter kennengelernt haben“ gestartet und will „die Straße und die Politik zurückholen“.
Auch auf den Suizid von Dr. Lisa-Maria Kellermayr wird eingegangen. Offenbar schreckt man nicht davor zurück, den Tod einer Ärztin für sich zu instrumentalisieren. Widerwärtig!
Ein rechter Mob auf den Straßen? Davon haben wir hier in Oberösterreich noch nichts bemerkt. Der Zeitpunkt scheint willkürlich gewählt, denn gerade in den letzten Wochen und Monaten wurde es eher still im Land. Dank Abschaffung der Impfpflicht und der traurigen Tatsache, dass die Menschen gerade ganz andere Sorgen haben, gibt es kaum Demonstrationen.
Obwohl es so gut wie keine Informationen gibt und die Webseite bisher nur einen kurzen Text, einen Countdown und ein paar Tweets zeigt, gibt es bereits regen Zulauf. Das Impressum besteht lediglich aus einer Emailadresse sowie einer Adresse die zu einer Wiener Wohnhausanlage gehört.
Was hat Thomas Walach damit zu tun?
Um es kurz zu machen, man weiß es nicht. Bisher ist nur bekannt, dass Walach fleißig Werbung für die Initiative macht.
Involviert ist er jedenfalls, denn er schreibt auf Twitter „Du willst die Straße von den Nazis zurückholen? Du willst eine bessere Regierung? Dann kannst du das Logo von „Aufwärts“ gerne im Profilbild verwenden!“
Auf die Nachfrage eines Users, wie man trennen will, wer das Logo verwendet, schreibt Thomas Walach weiter:
Ganz einfach: Die Rechte darauf hält Othmar Wicke. Der kann klagen, wen er will. Und ich garantiere, dass er nur Nazis und Schwurbler klagt.
https://twitter.com/ThomasWalach/status/1555090823708123139
Wie er das garantieren will, bleibt freilich offen. Ob er selbst überhaupt irgend ein Recht an dem genannten Logo besitzt, ist unklar. Kritische Nachfragen werden meist von seinen Followern lächerlich gemacht oder man wird beleidigt.
Auch Kritik an dem Logo selbst lässt man schnell verpuffen.
Interessant ist, dass ein anderer Tweet, von Thomas Walach selbst geteilt, ihn in einer Liste mit anderen Twitter-Usern zeigt, die hinter der Initiative stecken sollen.
Geht von „Aufwärts“ eine Gefahr aus?
Soweit man das bisher beurteilen kann, viele Infos gibt es ja noch nicht, eher nicht. Zwar werden immer mal wieder Nutzer in den sozialen Medien von „Fans“ scharf verbal attackiert, wenn sie sich kritisch gegenüber der Initiative äußern, doch Drohungen oder gröbere verbale Entgleisungen sind uns bisher nicht untergekommen.
Auffallend ist jedoch, dass User die sich bisher gegenseitig folgten und sich gut verstanden, plötzlich verbal aufeinander losgehen, wenn die Initiative kritisiert oder auch nur hinterfragt wird. Man könnte beinahe von einem kleinen Glaubenskrieg sprechen.
Ob die Stimmung weiterhin friedlich bleibt, muss abgewartet werden. Ein erster Gradmesser dürfte die angekündigte Versammlung am 05. August 2022 in Wien am Ballhausplatz sein. Gerüchten zufolge soll dort die Verbrennung von mitgebrachten Strom- und Gasrechnungen geplant sein.
Fazit
Aktuell sieht alles nach einem Sturm im Wasserglas aus. Ein paar unzufriedene Bürger haben sich zusammengetan, eine Webseite und ein (nicht besonders gelungenes) Logo gebastelt und wollen damit ihrer Unzufriedenheit ein Ventil geben.
Es bleibt abzuwarten, ob diese Initiative wirklich etwas bewegen kann und länger als ein paar Monate Bestand hat.
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